Donnerstag, 31. Oktober 2024
18:15 Uhr
Prof. Dr. Marc Gabolde
Université Paul Valéry – Montpellier 3
Le rituel de «Frapper les vantaux» gravé au temple de Soleb.
Une Liturgie exceptionnelle où rois et dieux se confrontent
Schnitz S 01
Abstrakt
Die gewonnenen Ergebnisse klären den Kontext der Jubiläen und bieten neue Wege zum Verständnis der Natur dieser Feiern.
© Photographie Vincent Francigny
Mittwoch, 06. November 2024
18:15 Uhr
Dr. Abraham I. Fernández Pichel
Centro de História, Universidade de Lisboa
Der Tempel von Esna und seine Götter: das Männliche und das Weibliche in der ptolemäischen Fassadendekoration
Kollegienhaus Hörsaal 115
Abstrakt
Eine Analyse der Beschreibungen der Götter und Göttinnen des ägyptischen Pantheons in den Hieroglyphentexten, die hauptsächlich aus der griechisch-römischen Zeit stammen, zeigt jedoch eine Vielzahl von Situationen, die über den rein heteronormativen sexuellen Binarismus hinausgehen. So sind viele Götter durch eine offensichtliche sexuelle Fluidität gekennzeichnet, manchmal mit dominanten männlichen Elementen, manchmal mit einer deutlichen Dominanz des Weiblichen.
Ein Beispiel hierfür findet sich in der Dekoration der ptolemäischen Fassade des Tempels von Esna in Oberägypten: Die in diesem Tempel verehrte androgyne Gottheit wird manchmal als Khnum (männlich) und manchmal als Neith (weiblich) bezeichnet.
Opferszenen für Khnum und Neith von den Innenwänden des Pronaos des Esna-Tempels | © Philippe Touzard und © Valerie Turmel
Donnerstag, 28. November 2024
18:15 Uhr
Dr. Svenja Nagel
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
„Ich habe Nützliches getan, als ich auf Erden war.“
Zur Thematisierung von Wohltätigkeit und Gemeinwohl im Neuen Reich
Schnitz S 01
Abstrakt
In dem Vortrag möchte ich zentrale Fragestellungen, Probleme und erste Ergebnisse einer Studie zur Bedeutung von Gemeinwohl und Wohltätigkeit im alten Ägypten (mit Fokus auf dem NR) vorstellen, mit der ich im Rahmen des Heidelberger Thematic Research Network „Stiften, Spenden, Sammeln in der Longue Durée“ (Nov. 2021-Sept. 2023) beschäftigt war.
In Beamtenbiographien, königlichen Inschriften, aber auch normativen Texten wie Lebenslehren und einigen religiösen Kompositionen finden sich Aussagen und Leitlinien zum Einsatz von materiellen Gütern, Arbeitsleistung, Amtsautorität und Einfluss zugunsten der Gesellschaft als Ganzem oder aber bestimmter Gruppen und Institutionen innerhalb dieser. Obwohl keine konkreten ägyptischen Entsprechungen von Begriffen wie ‚Wohltätigkeit‘, ‚Gemeinwohl‘ etc. zu identifizieren sind, kann die Analyse einer Vielfalt von Quellen doch Einblicke geben, wie wohltätiges und/oder Gemeinwohl-orientiertes Handeln in der ägyptischen Gesellschaft verortet war, welche Personengruppen dies in welchem Kontext thematisierten, welche Nutznießer/Empfänger dabei bedacht wurden, und welche Gegenleistungen dafür erhofft oder sogar erwartet wurden. Darüber hinaus spannen ausführlichere Texte, die z.B. konkrete Stiftungen festhalten, jeweils ein komplexes Geflecht gegenseitiger Gabenbeziehungen und dazugehöriger Verpflichtungen auf, welches eine zentrale Funktion bei der Generierung und Verteilung materieller Güter und Status einnimmt.
Schreiberstatue des Amenhotep Huy, mit Biographie und Angaben über eine Stiftung.
Oxford, Ashmolean Museum AN1913.163 | © Foto der Autorin
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